Für meinen Kurztrip auf die Ostseeinsel Usedom habe ich nach einer günstigen Unterkunft für 2 Personen gesucht. Meine Auswahl: Tryp by Wyndham Hotel Ahlbeck, was ich dort erlebt habe könnt ihr hier in meinem Testbericht nachlesen.
Als Nordbrandenburger wohne ich nur ein bisschen mehr als 100 km von der Ostsee entfernt, ist ein jährlicher Besuch schon fast zum Pflichtprogramm geworden. Doch in diesem Jahr sollte es für einen Kurztrip nicht nach Kühlungsborn oder nach Warnemünde gehen.
Denn eine schöne Erinnerung aus meiner Kindheit, sollte das Ziel meiner Reise bestimmen. Wie vor knapp 25 Jahren sollte es auf die wunderschöne Ostseeinsel gehen, besser gesagt zum Seebad nach Ahlbeck. Kurzerhand suchte ich also nach einer passenden Unterkunft für den recht kurzen Zeitraum von 3 Tagen.
Auswahl der Unterkunft
Meine Auswahl fiel hierbei auf das Tryp by Wyndham Hotel Ahlbeck. Das Strandhotel bietet laut Beschreibung eine atemberaubende Aussicht auf die Ostsee und liegt zudem an der ruhigen Strandpromenade des berühmten Kaiserbades in Ahlbeck. Da das Hotel nur mehr als Übernachtungsmöglichkeit gedacht war, legte ich keinen besonderen Wert auf eine Hotelklasse. Kurz gesagt das Hotel sollte mich mit seinem Preis-/ Leistungsverhältnis überzeugen.
Daher legte ich zuvor Reisezeitraum und die Anzahl der Reisenden fest und startete die Suche. Bei Hotels.com sprang mir sofort ein Gesamtpreis von 250,20 Euro ins Gesicht. Im Angebot waren folgenden Leistungen im Preis inbegriffen.
- 2 Übernachtungen inklusive Frühstück
- 2 Erwachsene im Standard-Zimmer
- 1 Doppelbett
- kostenloses WLAN auf dem Zimmer
Der sehr günstige Preis machte mich neugierig und vor allem kam das meinem geplanten Budget entgegen. Also habe ich das Hotel für 2 Übernachtungen gebucht. Innerhalb der nächsten 5 Minuten trudelte per E-Mail die Buchungsbestätigung ein. Ehrlich gesagt nach der E-Mail stieg sofort die Vorfreude auf ein erholsames Ostseewochenende.
Ab geht´s auf die Insel
Die Anreise mit dem Auto sollte etwa 3 Stunden dauern. Nach knapp 200 Kilometern hatten wir das Seebad Ahlbeck erreicht. Da ich mich nicht erst durchfragen wollte, vertraute ich dem Navigationsgerät. Schon sollte das Ziel erreicht sein, doch weit gefehlt das Hotel lag rund 300 Meter weg von unserem Standpunkt. Da ich kein Hinweisschild oder sonstigen Wegweiser sah, verließ ich mich auf mein Gefühl und kurz darauf standen wir direkt hinter dem Hotel. Sofort bemerkte ich ringsum die gebührenpflichtigen Parkplätze, die zugleich viele Freiflächen füllten. Doch auf dem Hinterhof des Hotels bot sich ein Stellfläche zum Be- und Entladen an. Also fix eingeparkt und rein ins Hotel.
Erster Eindruck – Rezeption
Der Flur zur Rezeption präsentierte sich wie erwartet im maritimen Flair, auch die Rezeption selbst erstrahlte sehr hell und passend für ein Strandhotel eingerichtet. Am Empfangstresen wurde wir begrüßt. Nach dem Ausfüllen der Check-In Anmeldung musste natürlich gleich die erforderliche Kurtaxe entrichtet werden. Mit dem Hinweis diesen Beleg gut aufzuheben und ihn während des Aufenthalts auf der Insel ständig mitzuführen.
Die Rezeptionistin hatte uns aufgrund eines technischen Defekts des Panorama-Fahrstuhls ein Zimmer mit Blick auf die Ostsee gegeben. Bevor wir den Schlüssel in Empfang nahmen, ließ Sie verlauten, dass der Fahrstuhl am Wochenende nicht repariert werden kann. Denn das benötigte Ersatzteil kommt erst am Montag kommt. Nun gut unser Zimmer lag in der zweiten Etage und lediglich zum Frühstück musste man nach ganz oben in die sechste Etage. Bereits auf dem Sprung fragte ich noch nach einem überwachten Parkplatz. Hierfür wurden 10 Euro Kaution für die heraus gegebene Schlüsselkarte fällig, welche ich ohne zu zögern zahlte. Jetzt noch das Auto umparken, Koffer raus und ab aufs Zimmer.
Verschmutzte Fenster im Zimmer
Wieder im Hotel angekommen, hieß es nun Koffer schleppen. Der breite Treppenaufgang erwies sich dabei von Vorteil, da man selbst bei entgegenkommenden Gästen genügend Platz hatte. Auf dem Etagenflur war weit und breit niemand zu sehen, wahrscheinlich waren alle am Strand. 😉 Also Schlüssel ins Schloss gesteckt, einmal umgedreht und schon ging die veraltete und abgenutzte Tür zu unserem Zimmer auf. Nachdem ich mich einmal im Kreis gedreht hatte, kam mein übliches Ritual: „Auf das Bett legen und Beine hoch“ Dabei fiel mir sofort die sehr weiche Matratze auf, wie es sich darin wohl schläft?
Noch einmal ließ ich den Blick durchs Zimmer schweifen. Hupps hatte das Personal vergessen im Zimmer die Fenster zu putzen? Ich sprang wieder hoch, sofort schaute ich mir Bettlaken, Kopfkissen, Decken an doch hier schien alles sauber zu sein. Noch einmal inspizierte ich den Rahmen und die Scheiben der Fenster. Leider wurde es auch beim erneuten Blick nicht besser. Weder der Rahmen noch die Scheiben waren geputzt worden. Gerade heraus gesagt die Fenster waren verdreckt. Ein ungetrübter Ausblick auf die Ostsee wurde uns somit verwehrt.
Alte Technik trifft abgenutzte Einrichtung
Ein erneuter Blick genügte um einen weiteren Mängel festzustellen, das Schubfach der „maritimen Einrichtung“ hing windschief in den Laufschienen. Obendrauf der etwas in die Jahre gekommene Technik (Röhrenfernseher) und links daneben ein ovales Glastablett mit Mineralwasser. Unter dem Fernseher befand sich ein Tür, wo sich wahrscheinlich die Minibar hinter versteckte. Doch Sicherheit geht vor diese war verschlossen. Um die Tür zu Öffnen musste man den kleinen Schlüssel vom Zimmerschlüsselbund benutzten.
Danach entdeckte ich zwischen Fenster und Bett ein unübersehbaren hellen Fleck. Hier wurde viel zu aggressiv gescheuert, denn die Farbe war total verblichen. Die blaue Wand hinter dem Bett sollte wohl der beschriebene maritime Flair sein. Die beiden Nachtische in cremeweiß passte zwar optisch gut dazu waren aber leider abgenutzt. Obwohl ich Used-Look sehr mag, zeigte sich hier nur der Abnutzungsgrad. Etwas enttäuscht blickte ich an der Wand entlang, wo man erkennen konnte das die Auslegware falsch besser gesagt zu kurz zugeschnitten wurde. Auch die Stühle und der Tisch hatten bereits deutlich ihre Lebenserwartung überschritten.
Kleiderschrank im Flur
Hinter den verspiegelte Schiebetüren im Flur war der Kleiderschrank. Nachdem öffnen entdeckte ich eine lose reingestellten offenen Regalschrank und auf der anderen Seite eine Kleiderstange. Diese Zusammenstellung wirkte nicht nur einfach und billig sondern auch unüberlegt. Die Koffer blieben also erst mal zu. Denn so recht auspacken wollte ich nun nicht mehr. Erst jetzt bemerkte ich, dass es im Zimmer keinen Safe für Wertgegenstände gab. Kurz entschlossen schaute ich in der Zimmermappe nach weiteren Infos rund um das Hotel. Neben einer dürftigen Beschreibung, war aber schon mal geklärt wo ich den WLAN-Schlüssel her bekam.
Den gab es nämlich auf Nachfrage an der Rezeption. Selbst das verwendete Briefpapier spiegelte die Ausstattung des Hotels wieder. Denn es handelte sich hierbei um einfaches Kopierpapier und normalen Briefumschlägen. Von Schick auch hier keine Spur. Um uns die Laune nicht gänzlich zu vermiesen, gingen wir aus dem Hotel und standen direkt auf der Promenade. Schaute man nach rechts hätte ich fast schon Swinemünde erahnen können. Doch wir gingen nach links und erkundeten das Seebad Ahlbeck.
Rückkehr ins Hotel
Nachdem wir nun 8 Stunden unterwegs waren, sollte die Dusche den feinen Ostseesand zwischen den Zehen wegspülen. Doch gerade die Badtür geöffnet und Licht eingeschaltet knallte es, schuld daran war die Tür, die gegen die Öffnung zum Schlafbereich donnerte. Was für ein Schreck obwohl das leicht mit einem Türstopper zu beheben wäre. Auch sehr nervig das laute Geräusch des Sanilüfters, der obendrein noch am Gehäuse schliff. Doch kaum einen Schritt ins Bad/ WC gemacht, fielen mir die teilweise schwarzen bis ganz fehlenden Fugen zwischen den Fliesen auf. Gerade Silikonfugen sind doch Wartungsfugen und gehören alle zwei Jahre erneuert. Selbst das WC knirschte beim draufsetzen, als wenn hier vergessen wurde die Muttern nach zu ziehen.
Nun gut erst einmal unter die Dusche, doch auch hier machte sich der verwohnte Zustand des Hotel breit. Denn aus dem Brausekopf kam nur noch etwa ein Drittel Wasser der Rest ging bereits durch den beschädigten Schlauch verloren. Somit war auch nur wenig Wasserdruck vorhanden, was bei langen Haaren nicht sehr prickelnd ist. Nachdem abtrocknen schaute ich nochmal auf den Toilettensitz, dieser war durchs ständige putzen komplett zerkratzt und weniger schön anzuschauen.
Internet im Zimmer
Da ich bei der Rückkehr ins Hotel an der Rezeption nach einem WLAN-Schlüssel gefragt hatte konnte ich problemlos eine Einwahl vornehmen. Auch wenn die Bandbreite begrenzt war, hatte ich einen guten WLAN-Empfang. Nun war es Zeit den Abend ausklingen zu lassen und das ging mit etwas TV schauen. Doch die Bildqualität ließ zu wünschen übrig. Im Internet suchte ich dann doch lieber nach schönen Ausflugszielen für den nächsten Tag.
Der nächste Morgen
Trotz der weichen Matratze habe ich sehr gut in dem Bett geschlafen. Trotz geöffneten Fenster drangen von der anliegenden Promenade keine störenden Geräusche, durch Nachtschwärmer oder den sogenannte Party People ins Zimmer. Von 8 Uhr bis 10:30 Uhr wurde im Panorama-Restaurant La Mer das Frühstücksbuffet angeboten. Zwischen den Etagen wurden vom Personal Stühle aufgestellt um älteren Gästen die Möglichkeit sich kurz hinzusetzen.
Das Buffet war reichlich gefüllt und für jeden Geschmack war etwas dabei. Das Highlight war natürlich der schier endlose Blick auf die Ostsee. Die Sonne stand noch nicht sehr hoch und daher schimmerte glitzerte jede Welle wie tausend Diamanten. Nachdem Frühstück ging es zurück ins Zimmer zum frisch machen um danach den hinter dem Hotel befindlichen Fahrradverleih aufzusuchen.
Abendessen im La Mer
Nach der ausgedehnten Fahrradtour ging es noch einmal herunter zum Strand. An diesem wunderschönen Abend suchten wir ein weiteres Mal das La Mer in der sechsten Etage auf. Der wolkenlose blaue Himmel bescherte uns einen unvergesslichen Ausblick. Bis auf drei runde Tische waren alle anderen bereits besetzt. Wie entschieden uns für den Tisch in der Ecke, so konnte man auf die Ostsee schauen und auch entlang der Promenade.
Peng und schon stieß die Bedienung mit dem Fuß gegen eine Kante im Kunststoffboden. Da lag daran das sich genau im Laufweg zwei Gefälle im Fußboden trafen. Nach dem wir kurz die aktuelle Speisekarte studierten, konnten wir die Bestellung auf gegeben. Ohne lange Wartezeit kamen die Getränke und ein Gruß aus der Küche (Antipasti) an den Tisch.
Insgesamt ist das Panorama-Restaurant „La Mer“ einen guten Eindruck und ist damit eine Empfehlung wert. Auch die Preise in der Urlauberregion sind in Ordnung. Bei ein paar leckeren Cocktails ließen wir den zweiten Abend ausklingen. Die Sonne versank am Ende des Horizonts im Meer und färbte die Ostsee und Teile des Strandes leicht Rot.
Tag der Abreise
Da der letzte Tag am Strand geplant war, haben wir direkt nach dem Frühstück die Koffer gepackt und im Hotel ausgecheckt. Ich gab die Parkkarte zurück und erhielt meine 10 Euro Kaution. Ich vergewisserte mich noch das die abgestellten Fahrräder vom Vortag im Verleih angekommen waren.
Die Rezeptionistin verabschiedete uns freundlich und wünschte uns einen schönen Sonntag. Wir suchten einen neuen Parkplatz und gingen zum Strand.
Positives
Hotelgebäude und Flur sauber,Betten und Bezüge sauber und ordentlich,
sehr nettes Personal,
maritimer Flair im Eingangsbereich,
reichhaltiges Frühstückbuffet,
Panorama Restaurant (6. Etage),
sehr günstiger Preis,
Negatives
Anfahrt schlecht aus geschildert,Bett zu weiche Matratze,
Fenster samt Rahmen verschmutzt,
Inneneinrichtung abgenutzt,
veraltete Technik (Röhrenfernseher),
Bad und WC gehören erneuert,
Mein Fazit: Tryp by Wyndham Ahlbeck
Wie bereits zum Anfang meines Testberichtes erwähnt, war das Ziel dieser Reise nicht eine luxuriöse Unterkunft. Dennoch hätte ich mir aufgrund der Beschreibung doch etwas mehr davon versprochen. Ein Strandhotel mit perfekter Lage an der Ostsee, da sollte einfach mehr Wert auf die Zimmergestaltung genommen werden. Vor allem sollte die Hotelleitung versuchen die vorhandenen Mängel zu beseitigen. Ich bin nämlich der Meinung das ein Gast, dann durch aus bereit wäre auch mehr für die Übernachtung zu zahlen. Aber auch wenn das Zimmer nicht ganz unseren Vorstellungen entsprach, muss ich sagen der Kurztrip nach Ahlbeck war durch aus gelungen.
Alternative Angebote:
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